16.06.23 | Sonntagsgruß von Markus

Liebe Gemeinde, liebe Gäste,

während ich diese Zeilen in meinem Büro schreibe, wird draußen vor der Tür der Georgswall für den Sparkassenlauf hergerichtet. Es stehen Musik, ein Getränkepavillon und ein Ziel-Einlauf. Gerade fährt ein DRK-Fahrzeug samt dem entsprechenden Personal am Fenster vorbei. Der Auftrag der Mitarbeitenden ist es, den Läufern bei diesen Temperaturen zu helfen, wenn es nötig ist.

Im Evangelium des kommenden Sonntags hören wir Jesus, wie er seine Jünger zusammenruft und auch ihnen einen Auftrag gibt: „Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ Zumindest der erste Auftrag erinnerte mich an die Aufgabe des DRKs, der Malteser oder anderer. Doch wie könnten wir, jeder für uns, den Auftrag Jesu heute übersetzen?

„Interessiert Euch für die Menschen, mit denen Ihr lebt und auf die Ihr alltäglich trefft!“, könnte Jesus heute vielleicht sagen. Betont nicht nur Selbstbestimmung und Individualität, sondern auch Verantwortung, Fürsorge und Gemeinschaft.

Gleichgültigkeit, Einsamkeit und Unverbindlichkeit scheinen immer stärkere Aspekte des Lebens zu werden. Möglicherweise auch befeuert durch die Pandemie. Es gibt zwar Apps, mit denen man sich verabreden kann – zum Wandern und für sportliche Aktivitäten, zum gemeinsamen Essengehen oder Kinobesuch. Erstmal eine tolle Sache. Doch wenn all diese Events immer wieder mit anderen Bekannten, Freunden etc. stattfinden, greift das für Jesus nicht weit genug.

Wenn ich krank werde, wissen die Bekannten nicht darum. Wenn ich einen schlechten Tag habe, grenze ich mich manchmal aus Rücksicht sogar direkt selbst aus.

Diese Form von Beziehung zeigt nicht genug von dem Leben, das Gott sich für uns wünscht. Denn was es braucht, sind verbindliche Gemeinschaften und Freundschaften, in denen der Einzelne auch an belasteten Tagen und mit miesen Stimmungen aufgehoben ist, in denen wir über unsere Sorgen und Probleme offen sprechen können.

Uns allen wünsche ich eine solche Gemeinschaft, eine solche Freundschaft (zu pflegen), die gerade dann noch trägt ist und sich interessiert, wenn das Leben mal nicht so läuft, wie wir es uns alle vorstellen.

Ein gesegnetes Wochenende wünscht Ihnen und Euch

Markus