kfd sprach über Tischgemeinschaft
Schon seit vielen Jahren beschäftigen sich die kfd-Frauen im Erntemonat Oktober mit dem Thema „Erntedank“. Diesmal ging es am 15. Oktober um die Tischgemeinschaft, um das Mahlzeit halten.
Die Teilnehmerinnen sprachen über Sitten und Gebräuche bei Tisch – von der Steinzeit bis heute. Das Mahl mit vielen Menschen schützte in früher Zeit vor Raubtieren oder feindlichen Banden und stärkte das soziale Umfeld. Seit dem Mittelalter breitete sich die Gewohnheit aus, anstatt zwei, nun drei Mahlzeiten täglich einzunehmen.
Die rohen Sitten der Germanen bei Tisch ließen für heutige Begriffe sehr zu wünschen übrig. Sie aßen mit schmutzigen Fingern aus einer gemeinsamen Schüssel. Anschließend wischten sie ihre Fettfinger an der Kleidung ab.
Da ging es bei Adel und Ritterschaft vornehmer zu. Der Platz bei den Tafelrunden war sehr begehrt. Es gab elitäre Ereignisse, bei denen die Mitglieder entsprechend der Hierarchie sitzen durften. Das ist heute bei wichtigen Staatsbanketten nicht anders. Sie erinnern an die Antike, in der genau wie heute bei einem Mahl Verhandlungen und Geschäftsabschlüsse auf dem Programm standen.
Auch einige nette Informationen machten bei der kfd die Runde. So soll es im Jahr 1134 in Regensburg beim Dombau die erste Würstchenbude für Arbeiter gegeben haben. Für Arbeiter gedacht war auch der Henkelmann. Er löste bei den Frauen lebhafte Erinnerungen aus. Viele erzählten, wie ihre Väter oder Großväter das Essen in solch einem Gefäß zur Arbeit mitnahmen.
Die religiöse Seite durfte natürlich nicht fehlen. In der Bibel gibt es zahlreiche Erzählungen über Essen und Teilen. Beim Abendmahl gibt sich Jesus selbst in Brot und Wein hin.
Nach einem Herbstlied und einem Tischgebet war der Nachmittag der kfd-Frauen beendet.
Text und Foto: Elsbeth Antony