Teil 10 | Chronik von St. Ludgerus – Innenausstattung Kirche 2
Der zehnte Teil der Serie zur Chronik von St. Ludgerus stellt weitere Elemente der Kirchenausstattung vor. Im Lauf der Jahre haben in der Kirche vermutlich vier verschiedene Kreuzwege gehangen.
Kreuzweg
Der Kreuzweg ist die Betrachtung des Leidensweges Christi an vierzehn Stationen. Die Kreuzweg-Andacht wurde angeregt durch die im Mittelalter beliebten, besonders von den Franziskanern geförderten „geistlichen Wallfahrten“ ins hl. Land und die Nachahmung des Jerusalemer Pilgerbrauches, den Kreuzweg Christi vom Hause des Pilatus, der Burg Antonia, bis Golgatha betend abzuschreiten. Im Abendland baute man zunächst eine Passionslandschaft mit der Burg Antonia und dem Kalvarienberg als Beginn und Ende des Leidens Christi. Bald fügte man auch Stationen in den Weg ein. Die üblichen vierzehn Stationen sind seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich. Etwa um 1700 begann man, auch im Kirchenraum Kreuzwegbilder anzubringen.
Den ersten Kreuzweg mit vierzehn Stationsbildern in Stahlstich schenkte 1872 Dechant Diepenbrock aus Lingen der St. Ludgerusgemeinde. 1905 wurde ein neuer Kreuzweg angeschafft, die Stationsbilder waren auf besonders präparierten Kupferplatten gemalt. Die St. Ludgeruskirche bekam wahrscheinlich 1956 den dritten Kreuzweg, es handelte sich diesmal um vierzehn Stationsbilder in einfarbiger Glasmalerei.
Dr. Max Freyland, ein Mitglied der St. Ludgerusgemeinde, hat in vierjähriger Arbeit einen Kreuzweg mit fünfzehn Stationsbildern geschaffen, den er der Kirchengemeinde als Dauerleihgabe überließ.
Nach den Gottesdiensten am 4./5. April 1992 stellte er sein Werk der Gemeinde im St. Bonifatiushaus vor. Der Kreuzweg wurde in der Kirche an Stelle der bisherigen Stationsbilder angebracht.
Interpretation zur Kreuzwegdarstellung
Der Kreuzweg mit seinen klassischen vierzehn Stationen, in modernen Darstellungen um eine fünfzehnte Station erweitert, hat seinen festen Platz in der sakralen Kunst. Vielfach ist der Kreuzweg, den wir bis in die kleinste Dorfkirche wiederfinden können, zur bildhaft dargestellten Gebetsformel erstarrt, und erst wenn wir uns gleichsam von der Gebetsformel lösen, über die zugrunde liegende Passion nachdenken, bekommen wir einen neuen Zugang zur bildnerischen Abstraktion des Leidens Jesu.
Was ist das besondere an diesem Leiden Jesu, das die Evangelisten im Neuen Testament beschrieben? Sind die Geißelung, die Verspottung, die Dornenkrönung, das offensichtlich falsche Urteil und schließlich die Kreuzigung etwas so besonders Leidvolles? Kennen wir aus der Menschheitsgeschichte nicht sehr viel grausamere Methoden der Ungerech-tigkeit, der Schmach, der Folter bis hin zu Tötungsmethoden?
Denken wir an die Grausamkeiten der frühen Christenverfolgung, an die Marterwerkzeuge der Inquisition, an die grausamen und sadistischen Verhörmethoden neuzeitlicher Diktaturen. Scheint uns die Vierteilung eines Menschen, eine Steinigung oder Verbrennung auf dem Scheiterhaufen nicht ebenso grausam und unerträglich wie eine Kreuzigung bei lebendigem Leibe? Es sei dem Betrachter überlassen, über die vielen entsetzlichen Grausamkeiten nachzudenken, die Menschen Menschen angetan haben.
In allen vier Evangelien wird von der Verurteilung, von der Folter und schließlich davon berichtet, daß sie Jesus aus dem Gerichtsgebäude hinaus zur Hinrichtungsstätte führten und kreuzigten. Dieser Gang zur Richtstätte dehnt sich in den Kreuzwegdarstellungen auf acht Stationen aus.
Darin spiegelt sich die menschliche Erfahrung der unendlichen Zeitdehnung angesichts eines gewissen Todes. Diese Zeitdehnung soll aber auch die Unermeßlichkeit des großen Leids darstellen, das der verurteilte Gottessohn auf dem Weg zu seiner Hinrichtung auf sich geladen hat. Das besondere am Leiden Christi wird verständlich, wenn man daran glaubt, daß Gottes Sohn unerträgliches Leid stellvertretend für die Menschheit getragen hat, um uns für vergangene und zukünftige Schuld zu entlasten.
Bilder tun sich in diesen Stationen auf, Verfolgung, Gewalt, Fremdenhaß, Unterdrückung, Terror, Krieg, Massenvernichtung. Aus den Bildern spricht Jesus zu uns: „Seht ich trage alles dies für euch, denen diese Leiden unerträglich sind“.
Diese acht Stationen geben Raum zur Interpretation. Das Schweißtuch der Veronika, das hier ein Fahndungsposter ist, oder die Suchanzeigen der weinenden Frauen am Kreuz angeschlagen, „gesucht wird…“, die betrübte Mutter, die vor der todbringenden Gewalt des Panzers kniet, der vor seiner Kirche gestürzte Christus. Menschen jubeln und feiern das Unglück und Leid anderer, sind Schaulustige. Jesus geht vorbei an der Mauer, die ehemals die Stadt Berlin teilte, wieviele geistige Mauern bestehen immer noch!
Jesus stirbt vor dem Hintergrund zerbombter Städte wie Dresden oder einer brennenden Ölwüste. Sein Leichnam liegt in der Kälte eines Obduktionsraumes und klagt Medizin ohne Menschlichkeit an. Die zahllosen wehrlosen Opfer von Diktaturen, Terrorismus, Fanatismus, Rassenwahn und religiösem Eifertum begegnen uns auf dem langen Weg zur Hinrichtungsstätte, nicht nur getragenes, geteiltes Leid wird erfahren sondern auch Trost. Weil wir allein das Leid nicht tragen können, gibt uns Jesus auf seinem Leidensweg den Trost des Übermenschlichen, des liebenden Gottes. Die Bilder sollen die Herzen der Betrachter aufbrechen, damit sie die furchtbaren Leiden der Menschen erkennen können.
Die Qualen von unzähligen Menschen aller Zeiten sind die übermenschliche Passion des Gottessohnes. Wenn wir das glauben, dann macht der Kreuzweg Jesu einen Sinn, dann verlangt er in den Bildern und Gleichnissen nach zeitgemäßen Darstellungen.
Es stellt sich dem Betrachter die Frage, kann und darf sakrale Kunst Darstellungen verkraften, die die Rohheit des Alltags, die Unbarmherzigkeit der Menschen, die Hybris, die Grenzenlosigkeit unverhohlen zum Ausdruck bringen?
Wie ehrfurchtslos scheint das Bild mit Jesus umzugehen – wird nicht ebenso ehrfurchtslos mit den Menschen umgegangen, auch heute oder gerade heute noch?
Wenn das Bild ehrfurchtslos mit der Gestalt Jesus umzugehen scheint, so soll dies eher ein Hinweis darauf sein, daß Jesus auch diese Schmach auf sich nimmt, die Ehrfurchtslosigkeit, mit der Menschen mit Menschen umgehen.
Text und Kreuzweg-Foto: Dr. Max Freyland
In der Kar- und Osterzeit 2020 stellte die Webseiten-Redaktion den Kreuzweg mit allen Stationen in Bild und Wort dar:
Einführung und I. Station
II., III. und IV. Station
V. und VI. Station
VII., VIII. und IX. Station
X., XI. und XII. Station
XIII. und XIV. Station
XV. Station
Zum Arzt und Künstler Dr. Max Freyland schrieb Chronist Manfred Franz Albrecht:
Künstlerische Entfaltung beweist sich häufig als kreatives Ausdrucksmittel, um Gedanken und Gefühlen eine sichtbare Form zu geben. Das Erlebnis der Gestaltung stellt sich dabei als spannungsvoller Prozeß der eigenen Selbstfindung im Ringen um das äußere Bild dar.
Der Internist Dr. Max Freyland hat sich seit Jahren der Malerei verschrieben, und seine kraftvollen expressionistischen Arbeiten erinnern an die Werke von Heckel, Nolde, Beckmann oder Kirchner. Daß innerhalb jener Form der Selbstverwirklichung durchaus große Kunst möglich wird, beweist Dr. Max Freyland beispielhaft. Vier Jahre beschäftigte er sich mit einem 15teiligen Kreuzwegzyklus und setzte seine szenarischen Visionen in bedrückende Bilder des Leidens Jesu Christi um, verband sie mit zeitnahen Relikten, um die Geschichte zu aktualisieren, den Tod des Erlösers in unsere Tage zu transferieren.
Max D. Freyland wurde 1939 in Ludwigshafen geboren, studierte ab 1960 – nach dem Abitur – vier Semester Physik in Münster und Karlsruhe. Danach wechselte er an die Universität Berlin, um dort Humanmedizin zu belegen, ein Studium, das er 1969 mit Staatsexamen abschloß. Nach der Ausbildung zum Internisten an den Universitätskliniken Bonn und Köln ließ sich Dr. Freyland als Kardiologe in Aurich nieder.
Der Malerei hat er sich in den Mußestunden voll und ganz verschrieben, experimentiert dabei mit Farben und Formen – bis hin zur Auflösung in die Abstraktion, blieb letztlich jedoch realistischen Zügen verhaftet, kraftvollen Gemälden, ausgeführt in Öl und Mischtechnik. Seine Strichführung ist vehement, er steckt voller Inspirationen, und die Bilder, die er dem Betrachter präsentiert, beinhalten fesselnde Inszenarien, dramatische Geschehnisse unserer keineswegs heilen Welt.
Die Orgel
„Klinget wohl, ihr Pfeifen all;
Doch Gott allein zu Ehren;
Erfüllt mit eurem Schall
Die Kirch‘, das Haus des Herrn!
Ermuntert auch mit Fleiß
Der Leute Mund und Zungen,
Daß sie auf solche Weis‘
Von Grund des Herzens sungen.“
Diese Verse aus dem Jahr 1660 beschreiben prägnant die Aufgabe, die der Orgel im Gottesdienst zufällt.
In der Instruktion über die Kirchenmusik von Papst Pius XII. heißt es: „Die Kirchenmusik ist auf das engste mit der Liturgie verbunden. Sie ist ein notwendiger Bestandteil der Liturgie, denn durch sie wird erst vernehmbar, daß es sich bei der Liturgie um etwas anderes handelt als den Ausdruck privater Andacht und Frömmigkeit.“ Echte Kirchenmusik richtet sich wesentlich auf Gott, geschieht zu Ehren Gottes, sie ist Liturgie im ursprünglichen Sinn des griechischen Wortes, nicht Gottesdienstordnung, sondern Lobopfer: „Alles was Odem hat, lobe den Herren“ (PS. 150).
Die erste Orgel der St. Ludgeruskirche wurde 1851 von Orgelbauer Janssen aus Aurich gebaut, sie wurde 1911 von Orgelbauer Janssen jun. einer größeren Instandsetzung unterzogen und erweitert. […] Am 15. September 1917 wurden teils Orgelpfeifen dem Vaterland in den Nöten des Weltkrieges geopfert, sie wurden jedoch im August/September 1926 wieder ersetzt.
In den letzten Kriegstagen des II. Weltkrieges (3./4. Mai 1945) wurde die Orgel bei einem Bombenangriff stark beschädigt. Die Orgel wurde 1949 durch die Firma Rohlfing aus Natbergen bei Osnabrück instandgesetzt. Sie erklang wieder nach einer langen orgellosen Zeit am 25. September 1949.
Da wegen der Montage der beiden schlesischen Glocken die Orgel mindestens teilweise demontiert werden mußte, beschloß der Kirchenvorstand am 2. Dezember 1951, bei dieser Gelegenheit den Unterbau der geplanten Orgelvergrößerung (Einbau einer Windlade) von der Firma Rolfing durchführen zu lassen. Durch Beschluß des Kirchenvorstandes vom 19. Juli 1975 wurde die Orgel von der Firma Kreienbrink abermals umgebaut und instandgesetzt, denn der Organist der Ludgerikirche Norden hatte die Orgel geprüft und festgestellt, daß die Orgel vom Material her gut ist, und der Umbau einer Neuanschaffung vorzuziehen sei. Pastor Krümel schreibt unter dem 19. Dezember 1975 in der Chronik: „Der Orgelumbau ist abgeschlossen. Wenn auch die alte Orgel geblieben ist, so macht sich die technische Änderung gut bemerkbar. Der Klang ist bedeutend besser geworden.“
Vierzehn Jahre später wurde bei einer Überprüfung festgestellt, daß sich die Orgel in einem schlechten Zustand befand. Der Wunsch des Kirchenvorstandes, eine neue Orgel anzuschaffen, wurde deutlich. Am Ostermontag 1996 wurde die alte Orgel von Christa Kurth endgültig zum letzten Mal zum Klingen gebracht, in den nächsten Tagen wurde die Orgel demontiert. Die Orgelpfeifen konnten beim Sommerfest als Andenken ersteigert werden.
Die neue Orgel der St. Ludgerusgemeinde
Das Projekt begann mit der Feststellung des Kirchenvorstandes vom 7. Dezember 1989: „Es ist unumgänglich, in den nächsten Jahren eine neue Orgel anzuschaffen.“ In 1991 wurden Angebote von mehreren Orgelbaufirmen angefordert. Am 1. Juli 1992 beschloß der Kirchenvorstand einstimmig, die Firma Edskes mit dem Bau der neuen Orgel zu beauftragen. Für den Orgelbau wurden 3 ¾ Jahre veranschlagt, letztlich dauerte es jedoch 4 ½ Jahre – was lange währt, wird endlich gut.
Folgende Zeilen schrieb der damalige Pfarrer der St. Ludgerusgemeinde, Dr. Burkard Sauermost, im April 1995, als er das Projekt der neuen Orgel der Gemeinde detailliert vorstellte: „Das Lob Gottes steht am Anfang unseres Glaubens. Der Glaube hat so Musik, Klang und Farbe. Er ist weit davon entfernt, nur Gedanke zu sein. Er wird in unserem Herzen geboren, nicht im Kopf. Und wenn das Herz davon ergriffen ist, dann öffnet sich der Mund, und wir singen und tanzen und spielen.
Das alles, Psalmen, Gesang und Orgelspiel, ist nicht etwa nur Ausdruck der Liturgie, das ist die Sache selbst. „Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei Euch…. Singt Gott in Euren Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn Ihr seid in Gottes Gnade“ (“Kol. 3,16).
Der Lobpreis Gottes kann nur gelingen, wenn wir nicht mehr nach Zweck und Nutzen fragen, sondern von uns selbst absehen, wenn wir über uns selbst hinausgehen (auf Ihn hin), und uns darüber freuen, daß Er ist. „Wir rühmen Dich und danken Dir, denn groß ist Deine Herrlichkeit.“ Mit dem Gesang verbindet sich das neue Instrument, die Orgel, die erklingt. Sie unterstützt die Lieder der Gemeinde, die Klänge des Chores, regt sie an und begleitet sie.
Wird es gelingen, nicht nur ein Denkmal zu bauen, sondern die befreiende Botschaft des Lobpreises Gottes „Wir rühmen Dich und danken Dir, denn groß ist deine Herrlichkeit“ zu vermitteln, die unser Gesang und unsere neue Orgel bewegt? Darauf warten die Menschen. Denn dieser Lobpreis Gottes ist zugleich „das Allerhumanste. Es ist Erlösung, Befreiung aus den Klauen der Zwecke. Manches, was wir als Gemeinde Jesu Christi heute tun, können wir getrost anderen überlassen. In einem sind wir nicht zu ersetzen, das ist unsere erste und letzte Berufung, das rechtfertigt unsere Existenz vor Gott und der Welt: der Lobpreis Gottes“ (Bischof Franz Kamphaus). Diese Herausforderung neu wahrzunehmen, ihr in der Liturgie zu entsprechen, ist die Einladung und Herausforderung der neuen Orgel.
Konzept der Orgel
Die Orgel mit zwei Manualen und Pedal ist axial auf der neu gestalteten Empore aufgestellt. Das ganz klassisch gebaute Instrument mit rein mechanischem Spiel und Registertrakten besitzt 15 klingende Register. Die Formsprache und Gestaltung des Prospektes mit polygonalem Rundturm und daneben liegenden Flachfeldern mit Terzaufstellung sind harmonisch auf den Kirchenraum abgestimmt und sind ganz in der Tradition des norddeutschen und niederländischen Orgelbaues ausgeführt.
Das Hauptwerk steht oben in der Mitte plaziert mit dem Register Principal 4‘ aus Zinn im Prospekt. Im Unterbau ist das zweite Manual untergebracht. Das Pedalwerk steht in einem selbständigen Gehäuse hinter dem Hauptwerk. Das Orgelgehäuse ist aus massivem Eichen- und Kiefernholz gefertigt und resonanzfähig mit Rahmen und Füllungen gebaut.
Bis ins kleinste Detail wurden die klassischen Bau- und Konstruktionsprinzipien angewendet. Das gesamte Werk ist auch im Innenbereich konsequent nach den klassischen Orgelbauprinzipien ausgeführt, wie z. Bsp. einarmige Klaviaturen, Abstrakten und Stecher und Holzwellenbretter aus Eichenholz mit geschmiedeten Eisenarmen, zugespundete Schleif-Windkanäle aus Massivholz, Keilbalganlage und Wippfedertremulant. Die ganze Orgel enthält keine Schrauben und Nägel, und sämtliche Holzoberflächen sind handgehobelt. Es wurde nur erstklassiges, riftgeschnittenes Massivholz verwendet.
Die Disposition mit 15 Registern, verteilt auf Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal, ist ebenfalls ganz klassisch und passend zum Raum und Werk angelegt. Die reichhaltige und ausgeglichene Registerpalette der Orgel ermöglicht ein Klangbild mit Gravität, Brillianz und Poesie. Dies sind die Hauptklangaspekte, die in jeder klanglich guten Orgel wohlproportioniert vorhanden sein müssen.
Das ganze offene Pfeifenwerk ist auf Tonlänge abgeschnitten, und die gedeckten Pfeifen sind auf Tonlänge oben zugelötet. Die Zungenregister sind mit Holzstiefeln versehen und haben handgeschmiedete Kehlen aus Messing. Die Temperatur der Orgel ist ungleichschwebend mit sechs schwebenden Quinten im Untertastenbereich und sechs reinen Quinten im Obertastenbereich. Hiermit steht eine musikalisch wohltemperierte Stimmung zur Verfügung, welche sowohl das Klangbild der Orgel als auch die musikalische Komposition und deren Ausführung bereichert.
Disposition der Orgel
Hauptwerk: Unterpositiv:
Hohlflöte 8‘ Holzgedackt 8‘ Eiche
Prinzipal 8‘ Disc. Flöte 4‘
Prinzipal 4‘ im Prospekt Waldflöte 2‘
Rohrflöte 4‘ Sesquialtera II Disc.
Nasard 3‘ Conisch
Oktave 2‘
Mixtur II flach
Dulzian 8‘
Pedal:
Subbass 16‘ Holz
Gedackt 8‘
Oktave 4‘
Pedalkoppel
Tremulant (Wippfeder)
Cimbelstern
Temperatur 1/6 Comma.
Keilbalgwindanlage
Erbauer: Bernhardt H. Edskes,
Orgelbau,
CH 5610 Wohlen AG
Die neue Orgel wurde am Fest der Darstellung des Herrn, dem 2. Februar 1997, von Pfarrer Dr. Nonte geweiht. Nach altem Brauch möge diese Orgel der St. Ludgerusgemeinde stets erklingen: „Ad maiorem Dei gloriam et recreationem Fidelium“, (Zur größeren Ehre Gottes und zur Auferbauung der Gläubigen!)
Mit ihrem Orgelspiel erbauen uns im Gottesdienst Imke Marks und Martje Schmidt [verh. Martje Laubrock] von der ev. Lambertigemeinde sowie Mechthild Twickler und Hans Staden aus unserer St. Ludgerusgemeinde.
Glocken
Vivos voco. Mortuos plango. Fulgura frango.
Im Psalm 150 werden die Beter aufgerufen: „Lobet Gott mit hellen Zimbeln, lobt ihn mit klingenden Zimbeln.“ – Unter den vielfältigen Aufgaben der Glocken ist der Aufruf zum Lob Gottes die vornehmste und über alle Zeiten bleibende Pflicht.
In der bäuerlich geprägten Gesellschaft regelten die Kirchenglocken den Ablauf des Arbeitstages mit dem dreimaligen Aveläuten, riefen zum Gottesdienst und kündeten frohe oder ernste Anlässe an. Auch heute noch leiten die Glocken mit einfachem oder großem Geläut den Sonn- und Festtag ein. Taufe, Hochzeit und Tod werden durch Läuten der Gemeinde bekanntgegeben, um sie an Freude und Leid teilhaben zu lassen. Glocken ertönen seit alters her auch zu weltlichen Ereignissen, wie Friedensschlüssen und Freudenfeiern. Sie melden aber in manchen Gegenden auch Feuersbrunst und andere Nöte.
Die Glocke ist nie „erfunden“ worden, sie hat vielmehr eine lange Vorgeschichte und Entwicklungszeit. Alle Völker der Erde haben kultische Handlungen mit akustischen Zeichen begleitet oder angekündigt, und seit dem Gebrauch der Metalle wurden daraus Klanginstrumente geschaffen, die mehr oder weniger zu den Vorfahren unserer Glocken zählen.
Über den Gebrauch von Glocken im christlichen Bereich wissen wir mit Sicherheit nur, daß im Jahre 313, als Kaiser Konstantin durch das Mailänder Edikt den Christen freie Religionsausübung gestattete, die Verwendung von Glöckchen und kleineren Glocken bereits allgemein verbreitet war. Von Eigil, einem Schüler des Abtes Sturmius in Fulda, gest. 779, wird zum erstenmal über die Verwendung von Sterbeglocken und Sterbegeläut berichtet. Karl der Große erließ in den Kapitularien eingehende Weisungen über die Anschaffung und Verwendung von Kirchenglocken. Der Fund einiger Glockenbruchstücke aus der abgebrannten älteren Holzkirche von Etzel aus der Zeit um 1000, die zu einer Glocke von etwa 35 cm Durchmesser gehörten, zeigt, daß kleine Glocken schon von Anfang an zur Ausstattung der ostfriesischen Kirchen gehörten. Sie befanden sich wohl in Dachreitern, wie man sie bis heute zur Unterbringung kleiner Glocken verwendet.
Die technischen wie konstruktiven Schwierigkeiten wurden zwischen 600 und 800 Schritt für Schritt überwunden. Schon im siebten Jahrhundert hat man wahrscheinlich Schablonen angewendet und Glocken im Prinzip ähnlich wie heute hergestellt. Um 1200 konnten die kundigen Gießer bereits nach Rippen gießen, was die Schlagtöne einigermaßen genau vorherbestimmbar machte. Im 13. Jahrhundert ging die Kunst des Glockengusses von geistlichen auf bürgerliche Gießer über. Die weitaus besten Glocken, oft mit unerreichter Klangschönheit und sparsamer, künstlerisch vollendeter Verzierung, stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Die Glocken der St. Ludgerusgemeinde
Um der wachsenden Raumnot entgegenzutreten, aber auch, „da es wünschenswert erschien, daß am Sitz der Regierung die kath. Kirche sich auch nach außen hin als Kirchengebäude präsentiere, was ohne Turm und Glocken nicht der Fall ist“, wurde die Kirche im Jahre 1903 vergrößert und durch Anbau von Chor und Turm vervollkommnet. Landgerichtspräsident Reichensperger, der sich schon um den Erweiterungsbau der Kirche verdient gemacht hatte, schenkte der St. Ludgerusgemeinde im Jahre 1904 die zum Kauf der Glocken notwendigen 3.500,- Mk.
As-Glocke
Gegossen: 1904 in Hemelingen
Gießer: F. Otto
Gewicht: 655 kg
Durchmesser: 99 cm
Inschrift: D.D. Carolus Reichensperger + In hon. Sti. Alberti + In mem. Parentum Def. +
Et Julia nata Rottmann conjuges + Aurich MCMIV
(Herr Karl Reichensperger zu Ehren des hl. Albert. Zum Gedächtnis der verstorbenen Eltern und der Ehefrau Julia, geb. Rottmann. Aurich 1904)
Erste F-Glocke
Gegossen: 1904 in Hemelingen
Gießer: F. Otto
Die anderen Daten sind nicht bekannt. Denn diese Glocke wurde im Juli 1917, also im I. Weltkrieg, „auf dem Altar des Vaterlandes geopfert“.
In einer Gemeindeversammlung am 2. Juni 1929 wurde von den Gemeindemitgliedern einmütig der Wunsch geäußert, der Kirchenvorstand möge zu dem 80. Kirchweihfeste als Ersatz für die im Kriege abgelieferte Glocke eine neue Bronzeglocke gleichen Tones und gleicher Größe beschaffen. Der Kauf-preis betrug damals 2.695,- RM.
Zweite F-Glocke
Gegossen: 1929 in Gescher/Westfalen
Gießer: Petit & Edelbrock
Gewich: 980 kg
Durchmesser: 118 cm
Inschrift: Christus Pax Nostra, Regina Pacis O. P. N.
(Christus unser Friede, Königin des Friedens, bitte für uns)
Auch an dieser F-Glocke hatte die Gemeinde nicht lange Freude, denn diese Glocke wurde am 31. Januar 1942 von den Nazis beschlagnahmt.
Obwohl die großen Schwierigkeiten bei der Verhüttung und Nutzbarmachung für Kriegszwecke aus der Zeit des I. Weltkrieges noch in frischer Erinnerung sein mußten, kam es im II. Weltkrieg zu einem radikalen Glockenraub durch die nationalsozialistischen Machthaber. Den Initiatoren hat er keinen nennenswerten Nutzen gebracht. Der weitaus größte Teil der geraubten Glocken wurde auf den „Glockenfriedhöfen“ in Hamburg und an anderen Orten durch Bomben zerstört. Die Glockenabnahme im II. Weltkrieg ist auch zu verstehen als ein Teil des Kampfes der Nationalsozialisten gegen die Kirche: Man hatte die Stimme der Kirche manchenorts – wenigstens für kurze Zeit – zum Verstummen gebracht.
Anfang der 50er-Jahre wurden die auf den „Glockenfriedhöfen“ noch lagernden unbeschädigten Glocken an die Heimatgemeinden zurückgegeben. Die Glocken von Gemeinden jenseits der Oder-Neisse-Linie wurden zunächst westdeutschen Kirchengemeinden als Ersatz für beschlagnahmte Glocken zur Verfügung gestellt. So wurden der St. Ludgerusgemeinde 1951 zwei Glocken – mit ausdrücklicher Zustimmung der letzten deutschen Pfarrer dieser schlesischen Gemeinden, nämlich Pfarrer Pollack aus Langenbrück (Flüchtlingspriester in Aurich von 1946 bis 1949) und Pfarrer Brands aus Ullersdorf (Leiter der Seelsorgestation Spetzerfehn von 1948 bis 1953) – zur Verfügung gestellt.
B-Glocke
Gegossen: 1494
Gießer: unbekannt
Gewicht: 390 kg
Durchmesser: 88 cm
Inschrift: ave + maria + gracia + plena + dominus + tecvm be. et + m + cccc + l xxxx iii i –
(Inschriftentext in spätmittelalterlichen Minuskeln)
(Gegrüßet seist du, Maria, der Herr ist mit dir, gebenedeit 1494 -)
Heimatgemeinde: Pfarrei St. Nikolaus, Ullersdorf am Queis , Kreis Bunzlau, Provinz Schlesien
Kennziffer: 9 – 19 – 102 C
Hinweis: Die Inschrift der Glocke gab lange Zeit Rätsel auf, und zwar das Wort vor der Jahreszahl und die Jahreszahl selber. Das „Ave Maria“ war eindeutig, doch die Buchstabenkombination nach „tecum“ wurde als eccl „ecclesia = Kirche“ oder beei bzw. beet „benedictus = gebenedeit“ gelesen. Die Jahreszahl wurde in dem Artikel der ON vom 3. Januar 1952 mit 1476, von Hans Lutsch mit 1484, in der Festschrift von 1989 „Die Glocken der St. Ludgerusgemeinde“ aufgrund einer Überprüfung der Ostfriesischen Landschaft mit 1465 und in der Kartei des Glockenarchives Nürnberg mit 1494 angegeben. Auf Vermittlung der Ostfriesischen Landschaft hat Günther Roba, Leer, die Inschrift der Glocke erneut geprüft. Er kommt zu folgendem Ergebnis:
„Es fällt auf, daß die Jahreszahl nicht so geschrieben wurde: M.CD.XC.IV. Nach der lateinischen Schreibweise wäre das korrekt gewesen und hätte Platz gespart. Statt dessen zieht der Meister offensichtlich die Addition der Ziffern vor: M.CCCC.L.XXXX.IIII = 1494. So geht es auch. Die Neigung zur Reihung von Ziffern ist ablesbar: viermal C, viermal X, viermal I. Also die Jahreszahl 1494 ist klar und eindeutig!
Nun noch zu dem lateinischen Text, der ja eine Verkürzung des „Ave Maria“ bringt. Ich habe mir den Text bei Lukas 1.28 angesehen: AVE MARIA GRATIA PLENA DOMINUS TECUM BENEDICTA TU IN MULIERIBUS (Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen). Also hat die Deutung als be.et schon etwas für sich. Ob nun der vierte Buchstabe als t oder als i gedeutet wird, spielt für die Sinnfindung eigentlich eine untergeordnete Rolle, wenn man von oben verzeichneten Text ausgeht, also benedicta.“
Somit dürfte die Inschrift einwandfrei und eindeutig entziffert worden sein. Ebenso wie das Alter der B-Glocke wurde die Herkunft der Glocke lange Zeit falsch angegeben. Denn es gab mehrere Gemeinden in Schlesien mit dem Namen Ullersdorf. Sowohl in den Aufzeichnungen der St. Ludgerusgemeinde als auch in dem Artikel der ON zur Übernahme der Glocken vom 3. Januar 1952 ist als Heimatgemeinde der Glocke Ullersdorf in der Grafschaft Glatz genannt. Tatsächlich stammt die Glocke jedoch aus Ullersdorf am Queis. Dieser Irrtum kam erst durch die Nachricht eines Heimatvertriebenen aus Ullersdorf am Queis ans Tageslicht. Denn Ludwig Hersel, der heute in Erlabrunn bei Würzburg lebt, hatte meinen Aufsatz von 1989 „Die Glocken der St. Ludgerusgemeinde“ gelesen, und teilte mir mit, daß diese alte Glocke über viele Jahrhunderte in seiner Heimatpfarre in der Oberlausitz die Gläubigen zum Gebet rief.
Die falsche Ortsangabe – Ullersdorf in der Grafschaft Glatz – hat wahrscheinlich folgende Ursache: Viele Heimatvertriebene aus Ullersdorf, Grafschaft Glatz, sind durch die Vertreibung aus Schlesien 1946 nach Spetzerfehn gekommen. Unter den Vertriebenen war auch der letzte deutsche Pfarrer von Ullersdorf in der Grafschaft Glatz, Alois Beschorner, der dann Leiter der Seelsorgestation Spetzerfehn war. Pfarrer A. Beschorner wurde dort 1948 von Pfarrer Josef Brands abgelöst, der vor der Vertreibung Pfarrer von Ullersdorf am Queis war. Als 1951 die beiden schlesischen Glocken nach Aurich kamen, bestand also folgende Situation: Die Gläubigen, die in der Seelsorgestation Spetzerfehn betreut wur-den, stammten aus Ullersdorf in der Grafschaft Glatz, der Pfarrer hingegen kam aus Ullersdorf am Queis. Aufgrund der Namensgleichheit der Heimatorte von Gemeinde und Pfarrer hat sich offensichtlich der Irrtum eingeschlichen.
Die Sache ist indes endgültig geklärt. Zum einen war Pfarrer J. Brands nach den Aufzeichnungen des Bischöflichen Generalvikariates in Osnabrück zweifelsfrei Pfarrer von Nauenburg am Queis, zu Nauenburg gehörte die Gemeinde Ullersdorf am Queis. Zum anderen stammt die Glocke nach den Unterlagen des Glockenarchives in Nürnberg unstreitig aus Ullersdorf, Kreis Bunzlau. Da es im Kreis Bunzlau nur eine Ortschaft mit dem Namen Ullersdorf gab, kann die Glocke nur aus Ullersdorf am Queis kommen. Im übrigen stimmt die Beschreibung der Glocke bei H. Lutsch grundsätzlich mit unserer schlesischen B-Glocke überein.
Fis-Glocke
Gegossen: 1516 in Olmütz (Sudetenland)
Gießer: unbekannt
Gewicht: 800 kg
Durchmesser: 112 cm
Inschrift: INETERNVM DOMINE PERMANET VERBVM TVVM IN COELLIS PS 118
BEATI QVI AVDIVNT VERBVM DEI ET CVSTODIVNT ILLVT LV IX,28
1516
(Herr im Himmel, dein Wort bleibt in Ewigkeit, Ps 118
Selig, die das Wort hören und es bewahren, Lu 9, 28 )
Heimatgemeinde: Pfarrei „Zum heiligen Geist“, Langenbrück, Kreis Neustadt/Oberschlesien
Kennziffer: 25 – 15 – 10
Die ON – Ostfriesische Nachrichten – schrieben am 3. Januar 1952 unter der Überschrift „Friede sei ihr erst Geläute“ u.a. folgendes:
„In einer würdigen Feierstunde übernahm die kath. Gemeinde Aurich am vierten Adventssonntag als Ersatz für eine im Kriegsjahr 1942 abgegebene Glocke zwei Leihglocken aus Kirchen jenseits der Oder-Neiße-Linie. Schlesische Heimatglocken in Aurich! Diese Tatsache hat alle Heimatvertriebenen, ganz gleich ob evangelischen oder katholischen Bekenntnisses, aufhorchen lassen. Mag es sie auch wehmütig stimmen, daß ihre alten Glocken nun nicht mehr im altangestammten Kirchturm hängen, daß sie nicht mehr ihr Geläut über die Gräber ihrer Angehörigen und Vorfahren erheben, daß die westdeutschen Kirchen ihre Verluste mit den Glocken des Ostens auffüllen können, so wird es sie doch andererseits auch freuen, daß diese wertvollen Glocken sich überhaupt erhalten haben, daß sie ihr Flüchtlingsschicksal mit ihnen teilen, und daß das Geläut der schlesischen Glocken nunmehr täglich als Gruß der alten Heimat zu ihnen hinüberklingt.
Ist es nicht ein erhabenes Gefühl, einen Zeugen von fast fünf Jahrhunderten schlesischer Geschichte in nächster Nähe zu haben? Wer könnte wohl besser das Auf und Ab im Ablauf des Lebens, den Wechsel von Krieg und Frieden, von glücklichen und leidvollen Zeiten bekunden als die von hoher Warte ins Land schauenden Glocken? Sie geben uns zugleich die Hoffnung, daß auf die zerrütteten Zustände einmal ein besserer Morgen folgen wird. Die Glocken halten in besonders sinnfälliger Weise die Verbindung zwischen den nach Aurich verschlagenen Heimatvertriebenen und ihrer in schlesischer Erde ruhenden Angehörigen aufrecht, denn derselbe Klang, mit dem sie Jahrhunderte hindurch schlesische Menschen zur letzten Ruhe geleitet haben, grüßt heute die in Aurich lebenden Vertriebenen von ihren in heimischer Erde gebliebenen Freunden und Verwandten.
Möge fortan Friede ihr erst Geläute sein! Friede in der Gemeinde, Friede zwischen Einheimischen und Flüchtlingen, Friede zwischen den Bekenntnissen, Friede in den Familien, Friede in den Seelen, Friede im Lande und in der Welt, Friede mit Gott und in Gott: Ewiger Friede!“
Die Glocken wurden bis 1970 von Hand geläutet, und zwar von Frl. Lammers, der Haushälterin von Dechant Lammers. Nachdem Dechant Lammers und seine Schwester Aurich verlassen hatten, wurde 1971 eine elektrische Läutemaschine angeschafft, da zum Läuten der Glocken niemand mehr bereit war. Diese Läutemaschine wurde 1999 durch eine neue ersetzt.
Die B-Glocke aus Ullersdorf hatte 1953 einen vertikalen Riß vom Schlagring bis zu 2/3 Glockenhöhe bekommen. Eine Reparatur war zur damaligen Zeit nicht möglich: Zum einen waren die technischen Möglichkeiten des Bronzeschweißens nicht gegeben, zum anderen konnte die beschädigte Glocke nicht von der Glockenstube heruntergelassen werden, da die Orgel den Weg nach unten versperrte. Gleichzeitig mit der Planung der neuen Orgel wurde 1991 auch die Instandsetzung der beschädigten Glocke in Angriff genommen. Nur die Firma Lachenmeyer in Nördlingen beherrscht die Technik des Glockenschweißens, dort wurden im Mai 1996 der 45 cm lange Riß und der Schlagring geschweißt. Erstmals erklang wieder das volle Geläut der St. Ludgeruskirche nach der Benediktion der wiederhergestellten schlesischen Glocke durch Pfarrer Dr. Nonte im Jahresabschlußgottesdienst am 31. Dezember 1996.
Teil 1 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – der Patron
Teil 2 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Vorgeschichte 1
Teil 3 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Vorgeschichte 2
Teil 4 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Ortsgeschichte 1 – Jahre 1632 bis 1930
Teil 5 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Ortsgeschichte 2 – Jahre 1931 bis 1966
Teil 6 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Ortsgeschichte 3 – Jahre 1967 bis 1985
Teil 7 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Ortsgeschichte 4 – Jahre 1986 bis 1996
Teil 8 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Ortsgeschichte 5 – Jahre 1997 bis 1999
Teil 9 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Innenausstattung Kirche 1
Fotos: Delia Evers (5); Chronik (4, schwarz-weiß)